Die Löschgruppe im Wandel der Zeit

Seit der Gründung der Löschgruppe Rott im Jahr 1902 hat sich viel getan. Hier ein kleiner Überblick.

Das Gerätehaus der Löschgruppe Rott

Vom Schuppen zum vollwertigen Gerätehaus.

Die Geschichte der Löschgruppe und unser Gerätehaus im Wandel der Zeit

Chronologie der Löschgruppe Rott.
Lesen Sie im folgenden Abschnitt, wie sich die Löschgruppe Rott seit der Gründung am 29.08.1902 bis ins Jahr 2016 entwickelt hat. Es gab einige Höhen, einige Tiefen, sogar eine Zeit der Auflösung der Löschgruppe, und auch einige große und spektakuläre Einsätze. Speziell in den letzten zwanzig Jahren hat sich die Löschgruppe von der einfachen Feuerwehr zu einem „Hilfeleistungsunternehmen“ gewandelt. So gilt es nicht mehr nur Brände zu bekämpfen, sondern auch im umfangreichen Aufgabengebiet der Technischen Hilfeleistung immer auf dem Stand der Technik und Ausbildung zu bleiben.

1902 – Die Gründung der Feuerwehr Rott

Im Jahr 1900 gab es erste Verhandlungen über die Bildung einer freiwilligen Feuerwehr in Rott, nachdem zunächst zwangsweise, ohne Rücksicht auf die Bereitschaft der Betroffenen, Feuerwehrmannschaften aufgestellt wurden, was nicht zum erhofften Erfolg führte.

Mit einigem Druck seitens der Gemeinde konnte der seinerzeit amtierenden Bürgermeister dem Landrat am 29.08.1902 die Bildung der freiwilligen Feuerwehren in Roetgen, Rott und Zweifall mitteilen.

1907 – Der Rückschlag – temporäre Auflösung

Bereits im Jahr 1907 scheiterte die junge freiwillige Feuerwehr Rott. Bemängelt wurde durch den Bürgermeister, dass nur sechs der zum Feuerwehrdienst verpflichteten Männer während der Woche oder tagsüber erreichbar seien, da die anderen im Wald oder in auswärtigen Betrieben arbeiteten. Da die Bildung einer Pflichtfeuerwehr und somit erst Recht auch die Bildung einer freiwilligen Feuerwehr für die Gemeinde Rott unmöglich war, wurde Rott von der Verpflichtung, eine Pflichtfeuerwehr zu bilden, befreit. Durch die Regierung Aachen wurde daher unter anderem angeordnet, dass die Orte Rott und Mulartshütte einen Feuerlöschverband bilden.

1932 – Der zweite Versuch

Im Jahr 1932 erfolgte die Wiedergründung der freiwilligen Feuerwehr Rott. Drei Jahre später, im Jahr 1935, werden Roetgen, Rott und Zweifall zur Amtsfeuerwehr Roetgen zusammengefasst. Zu diesem Zeitpunkt zählt die Amtsfeuerwehr Roetgen 26 Mann. In den Jahren 1939 und 1940 wurden nur noch 12 Mann gemeldet.

1947 – Der große Struffeltbrand

Im Jahr 1947 wütete über eine Woche lang ein Feuer auf dem Struffelt, gegen welches die Feuerwehr Rott gemeinsam mit vielen anderen Wehren aus dem Kreis Aachen kämpfen musste. Dies war jedoch nicht der erste und letzte große Brand in diesem Gebiet.

1952 – 1960 – Verbesserung der Ausrüstung

Der alte Löschkarren wurde im Jahr 1952 durch eine Barchert-Tragkraftspritze TS 8/8 ersetzt. Untergebracht wurde diese auf einem gebrauchten Anhänger, welcher von Menschenkraft bewegt wurde. Seinerzeit wurde aus Naturfasern bestehendes Schlauchmaterial bei der Feuerwehr Rott genutzt. Aufgrund der bestehenden Feuchtigkeit im Spritzenhaus (heute Wartehäuschen und Trafostation gegenüber dem „Rotter Hof“) hielten diese Schläuche nur kurze Zeit stand. Im Jahr 1959 wurde die mangelhafte persönliche und sachliche Ausrüstung der freiwilligen Feuerwehr Rott von den zuständigen Stellen des Kreises Monschau offiziell festgestellt und der Gemeinde Abhilfe zugesagt. So konnten bereits im Jahr 1960 fehlende Uniformteile beschafft werden.

1961 – Alarmierung, jetzt mit Sirenen

1961 wurde in Rott die erste Sirenenanlage zur Alarmierung der Feuerwehrmänner aber auch zur Warnung der Bevölkerung installiert.

1964 – Das neue Gerätehaus ist fertig

Das neue Feuerwehrgerätehaus am Struffelt wurde im Jahr 1964 bezogen. Ein Jahr später, am 21.10.1965, konnte das erste Löschfahrzeug, ein LF 16 der Firma Magirus, in Dienst gestellt werden. In Kombination mit der Tragkraftspritze TS 8/8 konnte somit erstmals wirkungsvoll bei den zu dieser Zeit oft auftretenden Waldbränden und anderen größeren Bränden eingegriffen werden. Der alte Tragkraftspritzenanhänger (TSA) wurde im Jahr 1967 durch einen gebrauchten TSA einer Nachbarwehr ersetzt. Auch wurde die Feuerwehr Rott in diesem Jahr mit drei Kurzwellenhandsprechfunkgeräten ausgestattet.

1969 – Alle zusammen! Bildung der Gesamtwehr FF Roetgen

Aufgrund des Zusammenschluss der drei bis dahin selbstständigen Gemeinden Roetgen, Rott und Zweifall mit Mulartshütte im Jahr 1969 wurden ebenfalls die einzelnen Wehren zu einer Gesamtwehr umgegliedert. Hierdurch wurde die freiwillige Feuerwehr Rott zum Löschzug Rott, welcher der freiwilligen Feuerwehr Roetgen angehört.

1972 – Eine neue Pumpe!

1972 wurde die alte TS 8/8 aus dem Jahr 1952 wurde durch eine neue Magirus TS 8/8 ersetzt, konnte jedoch in Eigenregie der Feuerwehrmänner repariert und somit als Verstärker-Kraftspritze weiterhin genutzt werden.

1972 – Wo sind die Feuerwehrleute?

Mittels Bekanntmachung im Mitteilungsblatt wird im November 1972 die Bevölkerung der Ortschaft Rott gebeten während der Zeit von 07:00 bis 17:30 Uhr bei Bränden oder anderen Katastrophen unmittelbar den Löschzug Roetgen telefonisch zu alarmieren. Grund hierfür war, dass  fast alle Mitglieder des Löschzuges Rott außerhalb des Gemeindebereiches arbeiteten. Diese Problematik besteht auch heute noch.

1974 – Ein neues Zeitalter, Atemschutz bei der Feuerwehr Roetgen

Im Jahr 1974 erhielt der Löschzug Rott die ersten Atemschutzgeräte um sich bei Brandeinsätzen vor gefährlichen Rauchgasen zu schützen. Aufgrund des Ausfalles des TSA im Jahr 1975 konnte die TS 8/8 bei Brandeinsätzen nicht mehr eingesetzt werden. Am 03.03.1978 wurde ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) feierlich an die Löschgruppe Rott übergeben. Der Ford Transit übernahm seitdem  den Transport der Mannschaft und der Tragkraftspritze.

1978 – Ehrenamt funktioniert nur mit Ehrenamtlern!

1978 bestand aufgrund der seit Jahren gesunkenen Mitgliederzahlen der Löschgruppe Anlass zur Sorge, sodass eine Flugblattaktion gestartet wurde. Neue Mitglieder ließen sich jedoch hierdurch nicht finden.

1987 – Mittlerweile Tradition – Der Leistungsnachweis

Im Jahr 1987 nahm die Löschgruppe Rott zum ersten Mal am jährlich stattfindenden Leistungsnachweis teil. Hierbei zeigten gleich 11 Männer ihr Können. An dem jährlichen Leistungsnachweis nehmen bis heute immer wieder Mitglieder der Löschgruppe teil.

1987 – Das LF 16/12

Am 16.04.1987 wurde der Löschgruppe ein neues Löschfahrzeug LF 16 übergeben, da das alte Fahrzeug aus dem Jahre 1965 den Anforderungen nicht mehr gerecht wurde.

2012 – Ein neues Zeitalter, das HLF 20/16

Im Jahr 2012 wurde das LF 16 durch das heute noch im Dienst stehende Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug (HLF 20/16) ersetzt. Zwei Jahre später, im Jahr 2014 musste kurzfristig ein Ersatzfahrzeug für das TSF, welche aufgrund eines Totalschadens nicht mehr fahrtauglich war, gefunden werden. Hier konnte dank des vorbildlichen Einsatzes einiger Kameraden ein Gerätewagen-Logistik (GW-L 2), welcher beim Hersteller als Vorführwagen diente, angeschafft werden.

1980 – heute – Unser Einsatzaufkommen

Den Wandel der Zeit und die Veränderung oder eher Erweiterung der Aufgabenbereiche der freiwilligen Feuerwehr sieht man im Vergleich der jährlichen Einsätze.

So mussten durch die Löschgruppe Rott beispielsweise im Jahr 1980 eine Sicherheitswache, fünf Hochwassereinsätze, eine technische Hilfeleistung und 15 Brände bewältigt werden. Im Jahr 2015 waren dies bereits ein Hochwassereinsatz, 8 technische Hilfeleistungen, vier Brandeinsätze und zwei Unterstützungen des Rettungsdienstes.